Die alte Sau, der große Keiler
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BĀLAVAT liest
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div. Materialien auf Leinwand 120 x 320 cm
Die alte Sau, der große Keiler
Er ist ein Schwein! Er hat die Welt gespalten!
In gut und böse, lebend oder tot.
Er schuf die Zeit, das Gestern und das Morgen,
im flücht‘gen Heut des Daseins schwankend Grund.
Er schuf den Lärm des Lebens in der Totenstille,
das Übermaß in sinnentleerter Form.
Er ist, bei Gott, ein Schwein, die alte Sau, der Keiler,
der alles spaltet in ein Für und Wider.
Nicht irgendwo ist noch ein ganzes Ding!
Er gab den Menschen ein, zu untersuchen,
was sie umgibt, in der ihm eigenen Art:
sezierend, teilend, trennend, hinterfragend,
bezweifelnd noch, wenn‘s klar vor Augen steht.
Die machten selbst nicht vor sich selber halt.
Durch schonungslose Psychoanalyse
war schnell und sicher und nicht zu bestreiten
- von Koryphäen, die es wissen sollten -
Beweis geführt, dass selbst des Menschen Seele
- die unzerstörbar in ihm wesen sollte -
Fiktion war, Lüge, frommer Tand, Religion,
den schwachen Geistern an die Hand gegeben,
sich in der Unerklärbarkeit nicht zu verlieren.
Die Starken blickten auf den Gang der Dinge
als einen Mechanismus von Gesetzen,
die gnadenlos nur einem Ziele dienten:
sich durchzusetzen und sonst gar nichts weiter!
So ward gespalten tief in Kraft und Schwäche
die ganze Welt, bis in den letzten Grund.
Gespalten durch die Form und abgesondert,
selbst innerhalb derselben durch Geschlechterteilung,
stand in sich selbst als rechts und links gesondert
zuletzt ein denkend Wesen mit der Axt, dem Messer,
dem Laserstrahl, der Schere, dem Skalpell.
Des Keilers Teilen kannte keine Gnade,
er spaltete des Weltalls wirbelnde Systeme
nach oben hin zum Himmel nicht, jedoch nach unten,
bis in den letzten Baustein, das Atom.
Doch hier fand die Zerteilung jähes Ende.
Das Ding war positiv und negativ geladen!
In einer Form ein Ja und Nein zugleich!
Von einem Neutrum inniglich verbunden,
wie Mann und Frau und Kind zugleich im Bett!
Die Trinität des Geistes gar zu nennen?
Die mystisch heilige Familie?
Gottvater, Sohn samt heil‘gem Geist sogar?
Egal! - Es spaltete der Keiler
selbst diesen letzten Ort, weil er es musste!
Er wollte wissen, was die Welt
in ihrem Innersten zusammenhält!
Nun weiß er‘s: Einssein ist es! Ungestörtes!
Zerschlägt man diesen letzten Zufluchtsort,
reißt Geistes Himmel auf zur Transzendenz,
und die ist fürchterlich und herrlich schön zu nennen.
Sie tötet wärmend alle halben Sachen und dazu zählt nun mal des Menschen Art.
Hätt’ er der Gnosis vorher sich anheim gegeben,
dem Einssein also, das sei hier betont,
er stürbe nicht bei noch so großer Strahlung!
Im Gegenteil! Er würde strahlend leben!
Er leuchtete, ganz wie von innen her!
Wie lichtdurchtränkter Alabasterstein.
Und all sein Handeln wäre gut zu nennen,
weil‘s wahr wär, absolut und richtig.
Der Irrtum wäre durch sich selbst beendet.
Unsterbliche bevölkerten die Erde!
So aber war‘n es nicht des Himmels Pforten,
die durch die letzte Spaltung aufgebrochen,
es warn der Hölle glühend heiße Schlünde,
verstrahlte Hirne, Herzen, Haut und Knochen
und Schmerzen, die nicht möglich war zu lindern.
Und diese Macht der letzten großen Liebe
hat dieses Schwein, die Sau, der alte Keiler
gespalten so, als wenn es gar nichts wäre!
Muss ihn verwundern ATOMARER WINTER?
Er hat verdient das eisgekühlte Herz!
Noch gnädig wäre, ihn, das Schwein zu schlachten!
Die vielen Köche, die den Brei verdarben,
sie warten schon auf ihn! (Er wird versaut!)
Er steht schon auf der großen Abschussliste
des Universums oberster Behörde.
Vom ‚lieben Gott‘ geführte Polizisten
sind ihm mit Volldampf auf den heißen Fersen.
Er übertrieb sein Tun, der alte Keiler.
Es steht die ganze Schöpfung auf dem Spiel.
Weil er zu blöd ist, Zeichen zu begreifen.
Er hat bewusst die Grenze überschritten,
die ihm gesetzt war als dem Menschensohn.
Jetzt muss er geistig wachsen oder sterben.
Man spielt aus Neugier nicht mit Gottes Wahn!
Des Denkens Himmel werden aufgerissen,
weil hier sich auftat jener Höllenschlund.
Die neuen Geister schweben schon zur Erde!
Und einen davon nennt man: BALAVAT!
BĀLAVAT